Galgant

Gewürz, Allheilmittel & Aphrodisiakum

Die Galgantwurzel ähnelt in ihrem Aussehen zwar dem allseits bekannten Ingwer, nichtsdestotrotz unterscheidet sich Galgant in seinem Aroma doch erheblich von seinem knollenförmigen Verwandten. Doch was macht das Gewürz so besonders und wie wird es eigentlich richtig in der Küche eingesetzt?

Vom Mittelalter in die Neuzeit

Wie auch Ingwer und Kurkuma, zählt Galgant zu den Ingwergewächsen. Verwendung findet hauptsächlich das Rhizom, also der Wurzelstock der Galgantpflanze. Volkstümlich auch Thai-Ingwer oder Fieberwurzel genannt, lässt sich das Anbaugebiet der Wurzel schnell erahnen: Ihren Ursprung hat die Pflanze zwar in China, heutzutage ist sie allerdings in den meisten Teilen Asiens weit verbreitet. Besonders in Thailand erfreut sich Galgant großer Beliebtheit, aber auch Vietnam, Kambodscha, Laos, Malaysia und Indonesien gelten als Anbaugebiete der Pflanze.

Heute erlebt die Galgantwurzel auch in der westlichen Küche eine kleine Renaissance, denn ihre Bedeutsamkeit in Europa reicht viel weiter zurück als man vielleicht vermuten würde.

Schon zu Beginn des Mittelalters wussten Mediziner und Händler über Wirksamkeit und Wert der Wurzel Bescheid, weshalb sie schon bald zu den wichtigsten Arzneimitteln der Epoche zählte. Aber damit nicht genug: Neben seinen Fähigkeiten als Arzneimittel wurden dem Galgant nämlich auch aphrodisierende Eigenschaften zugesprochen.

Im 12. Jahrhundert entdeckte auch die Klosterfrau und Gelehrte Hildegard von Bingen die Wurzel für sich und hielt in ihren Schriften zahlreiche Wirkungsbereiche fest: Bei Herz-Leiden, Beschwerden mit Magen und Darm oder bei Fieber sei Galgant das Mittel zur Genesung. Tatsächlich nachgewiesen werden, konnten der Wurzel aber vor allem seine verdauungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

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Galgant als Gewürz in der Küche

Geschmacklich erinnert die Galgantwurzel nur bedingt an Ingwer. Ihr Aroma wird als pfeffrig-scharf, leicht bitter und kiefernharzartig beschrieben. In der Küche soll das Gewürz den Geschmack anderer Komponenten unterstützen und so das Aroma der Speisen bereichern. Wegen seiner positiven Wirkung auf Magenbeschwerden wird Galgant häufig auch als Tee in Kombination mit Zitronensaft konsumiert.

Zum Kochen wird er vor allem in Südostasien, aber auch in der südchinesischen Küche verwendet. Gelegentlich findet sich die Wurzel auch als Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers. Vorrangig ist allerdings die thailändische Küche für den Einsatz von Galgant bekannt, wo er als Grundzutat für viele Currypasten gilt, da er unter anderem hervorragend mit Kokosmilch harmoniert. Meist wird die Wurzel für die Verwendung in der Küche zuerst geschält und anschließend zerkleinert, findet aber auch als Pulver Verwendung. Die frische Wurzel wird für den Einsatz in Pasten im Mörser gemahlen, als Bestandteil von Suppen wie Tom Kha und Tom Yam wird sie in Scheiben geschnitten. Das „Kha“ im Namen eines Gerichts steht übrigens immer für Galgant. Neben thailändischen Suppen und Currys ist Galgant aber auch ein essenzieller Bestandteil des indonesischen Reisgerichtes Nasi Goreng und Laos‘ inoffiziellem Nationalgericht Larb.

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Galgant und andere Rhizome

Mehr über die aphrodisierende Wurzel und wie ihr sie verarbeitet, erfahrt ihr übrigens in unseren Kochkursen Thai Currys, Thai Streetfood, Thai Kitchen und Best of Currys.

Wenn du noch mehr über heilsame und gesunde Wurzeln lesen willst, informiere dich über Ingwer “Der scharfe Alleskönner” und über Kurkuma “Gewürz des Lebens” .

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Zusammenfassung

  • Galgant gibt es frisch und getrocknet als Pulver
  • Er wird auch als Thai-Ingwer bezeichnet und ist wie Ingwer ein Rhizom
  • Galgant wurde schon im Mittelalter in Europa verwendet
  • Die meisten Thai Currypasten enthalten Galgant
  • Die bekannte Kokos-Hühnersuppe “Tom Kha Gai” aus Thailand ist eigentlich eine Galgant-Suppe, denn “Kha” bedeutet Galgant.

Rezepte mit Galgant